top of page

rückkehr der dinglichkeit

„Mitten in der Digitalisierung kehrt das Sinnliche, Anfassbare und Haptische, das Konkrete und Sensible mit aller Macht zurück. Nur das Berühren kann uns die Illusion vermitteln, daß die Wirklichkeit real ist.“ Matthias Horx

Der Tastsinn ist der erste Sinn des Menschen. Bevor wir hören oder sehen können, nehmen wir unsere Körpergrenzen und unsere Umgebung mit dem Tastsinn wahr. Der Tastsinn ist für unsere Selbstwahrnehmung essentiell, denn nur mit seiner Hilfe können wir unsere eigenen Grenzen wahrnehmen. In einer zunehmend digitalisierten Welt fehlt diese haptische Erfahrung häufig. Was bedeutet das für unser Menschsein, für unsere Erfahrung als Individuum? Was geschieht mit mir, wenn mein Tastsinn nicht mehr ausreichend angesprochen wird? Welche Rolle hat Fotografie in dieser digitalisierten Welt? Fotografie ist ein Medium für den Sehsinn. Doch das Betrachten einer Fotografie löst Emotionen und Erinnerungen aus. Und so kommt es, daß ich beim Betrachten eines Fotos eines zotteligen Fells in den Fingerspitzen diese Zotteligkeit zu spüren meine. Die Leichtigkeit der Feder, die Kälte des Eises, die Samtigkeit einer Felldecke. Was würden diese Fotos bei Menschen auslösen, denen in einer komplett digitalisierten Welt jedwede haptische Erfahrung fehlt?

bottom of page